Von Lake Hawea nach Wanaka

Diesmal hatten wir es nur mit einem sehr kurzen Abschnitt zu tun. Dafür spielte das Wetter nicht mit, und aus einer eigentlich schönen kurzen Wanderung wurde eine unangenehmer Tag voller nasskalter Kleider.

Als wir aufstanden um unsere Sachen zu packen sah das Wetter noch einigermaßen akzeptabel aus, aber als wir uns endlich auf den Weg machten, begann es auch schon zu regnen. Die meiste Zeit war es nur ein leichter Regen, aber immer wieder gab es zwischendurch auch kräftigere Schauer. Wir starteten trotzdem mit guter Laune und Motivation, leider hielt sie sich durch den Dauerregen dann nicht den ganzen Tag. Vielmehr verschlechterte sich unser Gemütszustand mit dem Trockenheitsgrad unserer Kleidung.

Natürlich trug daran auch unsere Regenkleidung einen kleinen Teil bei. Die Ultraleichten Regenjacken, mit denen wir reisten, halten zwar Schauer und Nieselregen eine ganze Weile ab, haben einem ganzen Tag Dauerregen aber dann eben doch nichts entgegenzusetzen. Auf etwa halber Strecke kroch uns die Nässe dann entsprechend auch in die Kleidung unter den Regenjacken. Wir ließen außerdem die Jacken vorne leicht offen, um weniger Schwitzen - aber auch hier kam natürlich Regen durch. Zusammen mit dem Schweiß, der sich beim wandern dann eben doch nicht verhindern lässt, wurde das dann doch eher ungemütlich.

Auf halber Strecke lag auch Albert Town. Dort gönnten wir uns eine kurze Pause mit Kaffee, heißer Schokolade und leckeren süßen Süßigkeiten in der Patisserie. Auch Felix und Johannes waren schon da um ein paar Minuten im trockenen zu genießen, und hatten gerade Ihre Tassen geleert. Sie boten uns Ihre Sitzplätze an und machten sich dann wieder auf den Weg.

Die Pfützen, die sich im Laden rund um unsere Rucksäcke und nassen Kleider bildete, waren uns ein bisschen unangenehm. Als kurz darauf auch die Neuseeländer dazukamen, die wir auf der letzen Etappe kennengelernt hatten, und ihre Rucksäcke der Pfütze hinzufügten, wurde das ganze aber fast schon komisch.

Wir unterhielten uns eine Weile mit Ihnen und kamen unter anderem darauf, wo sie die Nacht verbringen würden. Da fiel uns siedend heiß ein, dass wir uns überhaupt noch keine Gedanken um eine Unterkunft gemacht hatten. Unser Plan war ursprünglich gewesen, einfach auf den Holiday Park zu laufen. Das Wetter war dafür aber eben gerade nicht so günstig.

Online fand sich aber kaum mehr ein Platz im Hostel. Wir setzten eine Anfrage auf Couchsurfing ab und kontaktierten dann die YHA als einziges Hostel mit freien Betten. Mehr als 90$ sollte das kosten, aber da wir bei diesem Wetter nicht unbedingt die Nacht im Zelt verbringen wollten, entschlossen wir uns in den sauren Apfel zu beißen.

Wir zogen widerwillig unsere nassen Sachen wieder an, schulterten die Rucksäcke und wollten uns wieder auf den Weg machen. Kurzerhand entschieden wir uns, nicht der offiziellen Te Araroa Route entlang des Sees zu folgen, sondern stattdessen quer durch die Stadt abzukürzen. Durch das bescheidene Wetter, war absehbar, dass von der schönen Natur entlang der Route sowiso nicht viel zu sehen sein würde.

Als wir endlich in Wanaka ankamen, und gerade eine Querstraße vom Hostel entfernt waren, hielt ein Auto neben uns an. "Seid ihr die zwei Deutschen TA-Hiker auf der Suche nach einer Unterkunft? Ich hab's auf Couchsurfing gelesen!", rief uns ein junger Mann aus dem Auto zu. Er hatte eine Unterkunft für uns. Leider hatten wir ganz kurz vorher die Betten in der YHA final gebucht, und konnten das auch nicht mehr stornieren. Trotzdem verabredeten wir uns auf ein gemeinsames Mittagessen am nächsten Tag. Auch Blake ware einen Teil des TA gelaufen, und wollte gerne von uns hören, wie uns der Trail gefiel.

Aber diese kleine Begebenheit heiterte uns auch gleich wieder auf. Dass er uns gesehen hatte, anhand unserer Ausrüstung einordnen konnte und uns spontan einen Schlafplatz angeboten hatte, war nun eben doch etwas besonderes.

Die YHA in Wanaka war aber ihr Geld auch wert. Wir genossen die große, gut ausgerüstete Küche und kochten ausnahmsweise mal richtig - und zwar Enchiladas.

Am Ende des Tages waren wir also dann doch satt und glücklich.

Ruhetag in Wanaka

Am nächsten Morgen zogen wir trotzdem um in den Holiday Park, auf Dauer war uns die YHA dann doch zu teuer. Den Rest des Tages taten wir mal überhaupt gar nichts. Abgesehen vom Mittagessen mit dem Couchsurfer, der uns die Unterkunft angeboten hatte.

Später am Nachmittag kauften wir uns zwei Liter Ice Cream - die wir mit Felix und Johannes teilten. Die machten ebenfalls einen Ruhetag in Wanaka, hatten für den Abend aber eine Wanderung auf Roy's Peak geplant, um den Sonnenuntergang von dort anzuschauen. Das klang auch für uns super, aber wir wollten doch für diesen einen Tag wirklich unsere Ruhe haben. Wir entschieden stattdessen, einfach einen weiteren Tag in Wanaka zu bleiben, und die Wanderung am folgenden Abend zu machen.

#thatwanakatree

Weil wir nun ja einen weiteren Tag in Wanaka übrig hatten, wollten wir den auch richtig nutzen. Wir standen früh auf, um den berühmten #thatwanakatree im Sonnenaufgang zu fotografieren. Auch wenn wir sonst solche Touristenattraktionen meistens eher befremdlich finden, hatten wir einen wunderschönen morgen. Der Sonnenaufgang war atemberaubend, und wir waren mit vor Ort gekochter heißer Schokolade und frischem Kaffee besser ausgerüstet als die meisten anderen hier - das machte alles gleich noch ein bisschen schöner.

Außer uns waren etwa acht andere Leute da. Obwohl uns klar gewesen war, dass wir nicht alleine sein würden, waren wir im Endeffekt vorallem froh, dass nicht noch mehr Leute da waren.

Später, ohne große Pläne, gingen wir eine Runde im See schwimmen und gönnten usn ein BBQ auf einem der öffentlichen Grillplätze am See. Der Tag verging viel zu schnell bald schon war es Zeit, uns für unsere kleine Wanderung auf Roy's Peak vorzubereiten.

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