Mit dem Rad von Lake Tekapo zum Lake Ohau

Der Abschnitt von Lake Tekapo nach Lake Ohau bietet nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten - und zwingt Wanderer auf dem TA zu Etappen von 40+ Kilometern an einem Tag. Die Trail Notes empfehlen, stattdessen ein Rad zu mieten um die langen Strecken schneller zu überwinden. Da wir sowiso nur ungern über 30km am Stück laufen, folgten wir dieser Empfehlung, zumal der Abschnitt außerdem Teil des Alps2Oceans Bicycle Trails ist - also perfekt zum radeln gemacht ist.

Vom Lake Tekapo zum Lake Pukaki

Wir hatten unsere Fahrräder als netten Service bereits am Vorabend unserer eigentlichen Mietdauer geliefert bekommen, also hatten wir morgens genug Zeit um uns ohne Eile auf den Weg zu machen. Wir gingen also zuerst einmal noch Einkaufen und gönnten uns dabei auch Dinge, die wir im Rucksack normalerweise nicht gerne rumschleppen wollten, z.B. eine Flasche Wein zur Feier des Silvesterabends. Unser Gedanke war, dass es auf den Rädern ja einfacher sein musste, das Gewicht zu transportieren. Auch wenn das wahr ist, hatten wir trotzdem unterschätzt wie wichtig ein geringes Gewicht auch auf dem Rad ist.

Die ersten Kilometer führten auf einer geteerten Straße neben dem unfassbar blauen Tekapo Canal entlang. Hier rollte es gut und die Kilometer schmolzen schnell herunter. Vom Weg hat man tolle Ausblicke ins Tal, insgesamt eine wirklich schöne und dankbare Strecke.

Bald aber führte unsere Route von der glatten, geteerten Straße auf eine Schotterpiste. Gleichzeitig bog der Weg in einem für uns ungünstigen Winkel ab, und wir hatten nun kräftigen frontalen Gegenwind. In niedrigen Gängen mühten wir uns ab unsere Fahrräder auf der Schotterstraße vorwärtszubewegen, mit schlingernden Rucksackanhängern gleich doppelt unangenehm. Zwischenzeitlich fühlte es sich an als würden wir auf der Stelle treten. Ich weiß nicht ob ich jemald eine Radfahrt mehr gehasst habe, als dieses Wegstück.

Zusätzlich brannte die Sonne erbarmunslos auf uns herunter. Wir cremten uns immer wieder mit Sonnenmilch ein und zogen unsere Buffs als Halstücher um, um die Nacken zu schonen. Dafür wurde ich später mit einem juckenden Ausschlag am Hals belohnt, der wahrscheinlich zustandekam weil die Haut so nur schlecht atmen konnte. Wir waren jedenfalls unendlich froh, als wir schließlich den Lake Pukaki sehen konnten und wussten dass unser Nachtlager nicht mehr weit weg war.

Wir hatten zuvor versucht, in Twizel einen Übernachtungsplatz zu bekommen. Allerdings war das rund um Neujahr wirklich unmöglich. Also hatten wir uns entschlossen an der Pines Freedom Camping Area am Lake Pukaki zu übernachten. Wir waren allerdings nicht ganz sicher, wie legal das wirklich ist, auch wenn der Platz in den Trail Notes aufgeführt war, fanden sich dort außer uns fast ausschließlich self-contained campers. Immerhin gab es aber Sanitäranlagen und der Platz selbst ist wundervoll gelegen.

Ein unglaublicher Platz für einen Start ins Neue Jahr, so ganz anders als wir es sonst jemals erlebt hatten.

Wir kochten uns ein etwas aufwändigeres Abendessen auf unserem Gaskocher zusammen und tranken die mitgebrachte Flasche Wein. Als Dessert gönnten wir uns einen großen Bissen Schokolade und beobachteten den Sonnenuntergang. Als es dunkel war, gingen wir einfach ins Bett, bevor das Neue Jahr begonnen hatte. Und trotzdem war es mit die schönste Silvesternacht, die wir je erlebt haben.

Lake Pukaki zu Lake Ohau

Am Neujahrstag fuhren wir dann die restlichen Kilometer nach Twizel. Dort verbrachten wir eine Weile im netten Stadtzentrum und gönnten uns Kaffee, Teilchen und vorallem kauften wir viel Schokolade für den nächsten Trailabschnitt. Bis wir fertig waren, waren dann allerdings dunkle Wolken aufgezogen imd es hatte angefangen zu regnen. Unsere Motivation kratze an der Null. Trotzdem packten wir uns in unseren Regenjacken ein, wickelten die Rucksäcke in Mülltüten und machten uns wieder auf den Weg. Zum Glück ließ der Regen auch schon bald wieder nach. Dafür blieben die Wolken, so dass die Fahrt insgesamt letztendlich viel angenehmer war als der Vortag.

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