Hutthaler Widerwaage - Wandern am Oberharzer Wasserregal

Weil wir am Nachmittag schon wieder abreisen mussten, reichte die Zeit nur für eine letzte kleine Wanderung im Harz. Wir entschieden uns deshalb, etwas in der Nähe von Altenau zu unternehmen, um nicht zu viel Zeit mit der Anfahrt zu verlieren. Nachdem wir ein paar Rundwege angeschaut hatten, entschieden wir uns für den "WasserWanderWeg Hutthaler Widerwaage" bei Clausthal-Zellerfeld. Mit nur knapp 8km war er zeitlich genau richtig für unsere Zwecke, führte dabei aber sowohl and landschaftlichen als auch kulturellen Sehenswürdigkeiten entlang.

Auch wenn das nicht der eigentliche Startpunkt ist, gingen wir am Polsterberger Hubhaus los. Das ist wohl bekannt für seine leckeren Gerichte aus regionalen Produkten und vorallem auch für seine Kuchen - leider war es aber wegen Corona noch geschlossen, so dass wir nicht wie gedacht am Ende der Wanderung dort einkehren konnten.

Am Hubhaus vorbei führte uns der Weg in den Wald, und sofort waren wir umfangen vom unglaublichen Geruch des Nadelwalds. Das erinnerte uns so sehr an viele unserer Wanderungen in Österreich - es ist verrückt wie sehr Gerüche Erinnerungen wecken können. Der schmale Pfad führte uns durch die Bäume, bis sich vor uns die Lichtung um den "Jägersbleeker Teich" auftat. Danben liegt auch eine "Widerwaage", aber nicht die, die dem Weg den Namen gab. Dort gab es aber auch eine Erklärung was es mit den Widerwaagen überhaupt auf sich hat. Im Prinzip handelt es sich um kleine Staubecken, die mit einer hölzernen Barriere abgeschlossen ist. Abhängig von der aktuellen Wassersituation kann so das Wasser entweder in die eine, oder aber auch in die andere Richtung aufgestaut und dann abgelassen werden, wenn es gebraucht wird.

Am Jägersbleeker Teich vorbei ging der Rundweg nun erstmal auf einem breiteren Forstweg weiter und führte gleich wieder in den Wald hinein.

Entlang des Waldwegs erreicht man schon nach ein paar hundert Metern den nächsten kleinen See, genannt "Hirschler Teich". Direkt unterhalb liegt ein weiteres Gewässer, der "Obere Pfauenteich". Daneben liegt ein altes Pumpenhaus, das aber leider nicht zu besichtigen ist, sowie eine Informationstafel zu den "Wasserkünsten" des Bergbaus. Die beiden Teiche wurden früher genutzt, um Wasser zu stauen mit dem die Wasserräder der Minen "Dorothea" und "Caroline" betrieben werden konnten. Die stillgelegte Minen liegen nur einige hundert Meter zum Westen, sind aber nicht Teil des Rundgangs. Die "Dorothea" kann auch heute noch besichtigt werden, allerdings muss man sich dazu beim "Oberharzer Bergwerksmuseum" in Clausthal anmelden.

Nach den Teichen kamen wir in ein Areal, in dem offensichtlich erst vor kurzem einige Bäume gefällt wurden - die Landschaft sah hier noch ganz karg, roh und trostlos aus. Direkt dahiner mussten wir einmal die Straße überqueren um zum zweiten Teil der Rund­wanderung zu gelangen. Am Parkplatz auf der anderen Seite fand sich neben der Beschilderung für den "WasserWanderWeg" auch eine Informationstafel zu den Todesmärschen im Harz während der Zeit des Zweiten Weltkriegs, die uns ganz betroffen machte.

Weiter entlang des Weges erreichten wir als nächstes den Ententeich und eine fast direkt daneben liegende Quelle. Der Teich liegt sehr idyllisch und als kleines Highlight ist dort ein großer hölzerner Rahmen aufgestellt, der sich ganz wunderbar für Fotos nutzen lässt, wir hatten damit jedenfalls eine ganze Menge Spaß.

Als nächste Station erreichten wir die "Hutthaler Widerwaage" und gingen dann englang eines alten Wasserführungsgrabens in einem großen Bogen zurück zum Parkplatz am Polsterberger Hubhaus, von aus wir gestartet waren.

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