Wai-O-Tapu Thermalgebiet

Unser nächster Halt nach dem Tongariro Double Circuit war Rotorua. Als wir in dort ankamen war es bereits Abend. Wir zogen noch mal los auf einen kleinen Spaziergang durch das Stadtzentrum und erkundeten die Gegend um unser Hostel herum. Wir mussten außerdem noch ein paar Einkäufe erledigen und uns etwas zu Essen besorgen. Wir hatten vorab von einigen gehört, dass es dank der thermischen Aktivitäten in Rotorua sehr unangenehm riechen würde. Man hat zwar immer den leichten Geruch von faulen Eiern in der Nase, aber wir hatten es uns schlimmer vorgestellt. Es erinnerte uns etwas an die Schokoladenfabrik in Mannheim, die man je nachdem wie der Wind weht, ebenfalls in der ganzen Stadt riecht.

Für den nächsten Tag hatten wir uns einen Ausflug zu einem der vulkanischen Täler vorgenommen, und am Abend wollten wir die Maori Kultur mit einem Ihrer berühmten Hangi-Abendessen "richtig" erleben.

Wir entschieden uns für das Wai-O-Tapu Thermalgebiet. Dort findet man die unterschiedlichsten Dampfauslässe, Schlammpools, heiße Quellen und so weiter. Die Entscheidung dafür fiel, weil die Bilder, die wir vom so genannten "Champagne Pool" gesehen hatten, ziemlich beeindruckend aussahen. 

Als wir die Eintrittspreise sahen (32$), waren wir erst ein wenig geschockt. Wir waren wohl bereits von den vielen natur Attraktionen in Neuseeland verwöhnt, die keine Eintrittspreis kosteten. Im Nachhinein fanden wir, war das Geld doch gut investiert. 

Das "Thermal-Wunderland"

Folgt man dem Rundweg durch Wai-O-Tapu läuft man von einem Highlight zum nächsten. Es geht los mit einigen kleineren heißen Quellen und Schlammpools in den unterschiedlichsten Farben. Alle haben spannende Namen wie "Teufels Tintenfass" (Devil's Inkpot) etc. und an jeder der Mini-Attraktionen kann man auf kleinen Täfelchen ein paar Infos zu Geschichte, Geologie und wie sie zu Stande kamen erfahren.

Die "Artist's Palette"

Das erste wirkliche Highlight war die "Artist's Palette" (Künstlerpalette) für uns. Ein sich immer änderndes Gebiet aus verschiedensten Farben, die aus Wasser, das aus dem "Champagne Pool" herüberschwappt entstehen. Dabei lagern sich Mineralien ab, die zu dem farbenfrohen Sediment führen. 

Das Schild erklärte, dass die "Artist's Palette" nie zwei Tage lang gleich aussieht und Ich wünschte, wir hätten es uns am nächsten Tag noch mal ansehen können. Wir fanden es jedenfalls super faszinierend und schön. 

Als nächstes durchquerten wir die Sinter Terassen, die ebenfalls aus dem überschwappenden Wasser aus dem Champagne Pool enstanden sind und ständig weiter wachsen. Es sind übrigens die größten Sinter Terassen in der südlichen Hemisphäre und wir waren wirklich beeindruckt.

Der "Champagne Pool"

Das absolute Highlight von Wai-O-Tapu ist der berühmte "Champagne Pool" (Champagner Pool). Er erhielt seinen Namen, weil ständig kleine Luftbläschen an die Wasseroberfläche kommen. 

Diese heiße Quelle hat eine dauerhafte Temperatur von 74° C, wodurch einiges an Dampf entsteht. Während wir dort standen, Bilder machten und den Ausblick in uns aufsogen beschlug die Linse unsererer Kamera ständig. Das machte es nicht gerade einfacher gute Bilder zu machen. Als wir dann schlussendlich weiter gingen, waren unsere Haare und Klamotten komplett feucht von der Luftfeuchtigkeit. Der Sulfur-Geruch ist im Thermalgebiet übrigens doch deutlich stärker als in Rotorua, aber man gewöhnt sich auch daran nach etwas Zeit. 

Der Pool ist aber wirklich hübsch anzusehen. Seine Ränder sind mit einer orangenen Farbe überzogen, die durch Mineralablagerungen die sich vom Wasser trennen entsteht. Das innere des Pools ist in ein tiefes türkis gefärbt, was einen wirklich schönen Kontrast zum farbenfrohen Rand des Pools ergibt.  Es ist jedenfalls nicht umsonst eines der meist fotografierten Motive in ganz Rotorua. 

Weitere Sehenswürdigkeiten

Entlang unseres Weges durch die Randgebiete des Parks kamen wir an der "Frying Pan Flat" (Bratpfannen-Ebene) vorbei, einem instabilen Krater mit vielen kleineren heißen Quellen, farbenfrohen Ablagerungen und dampfenden Fumarolen. Am äußersten Ende des Rundwegs befindet sich noch der grüne See Ngakoro. Auf unserem Rückweg kamen wir nochmals bei den Sinter Terassen vorbei, wo wir dieses Mal ein paar Detailaufnamen der Strukturen gemacht haben und uns erst wirklich über Ihre beeindruckenden Ausmaße bewusst wurden.

Das Teufelsbad ("Devils Bath")

Eines der letzten, aber rückblickend eines der beeindruckensten Dinge, die wir gesehen haben, ist der knallgrüne, neonfarbene See der "Devils Bath" ("Teufelsbad") genannt wird. Er sieht so unglaublich surreal aus, dass wir es noch immer schwer zu glauben finden, dass wir Ihn tatsächlich gesehen haben. Natürlich ist auch das ein Naturphänomen, aber ehrlich gesagt sieht es eher aus wie ein schlimmer Unfall mit viel Farbe, grausigen Chemikalien oder vielleicht sogar radioaktivem Müll.

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