Coromandel - Karangahake

Die Karangahake Gorge (Karangahake Schlucht) war uns schon bei der Hinfahrt  zu unserem Zeltplatz aufgefallen. Weil die steilen Felswände uns wirklich beeindruckt hatten, entschieden wir uns am Folgetag, nocheinmal dort hinzufahren und die Gegend zu erkunden.

Rund um die Schlucht gibt es diverse kurze Wanderwege und Rundwanderwege, die an Überbleibseln aus der Zeit des Goldabbaus in der Region vorbeiführen, die natürliche Schönheit der Klamm erkunden oder den alten Eisenbahntunnel aus vergangenen Zeiten. Wir gingen mehrere von ihnen direkt hintereinandern, angefangen mit dem Karangahake Windows Walk.

Der Karangahake Windows Walk

Der Pfad führt durch die Schlucht und teilweise auch durch alte Bergbautunnel. Entlang des Weges finden sich einige Informationstafeln, die erklären, was unterwegs denn gerade zu sehen ist. So kamen wir unter andem an den "Roasting Pits" vorbei, wo die Felsbrocken geröstet wurden, bevor sie in einer riesen Stampfanlage zerkleinert wurden. Der Weg folgt dabei den alten Grubenbahnen. An manchen Stellen sogar tatsächlich auf den alten Gleisen, die noch immer im Boden liegen. An einer Stelle stand sogar eine alte Güterlore, die wir natürlich sofort als Photo-Gelegenheit nutzen mussten. Weiter ging es dann in Richtung Waitawheta Schlucht.

Unterwegs führt der Weg durch alte Bergbautunnel. Seitenarme dürfen mit Taschenlampen besichtigt werden. Das machten wir auch, aber nach einigen hundert Metern, einer Gabelung und immernoch keinem Ende in Sicht, drehten wir dann doch um und flüchteten zurück zum Haupttunnel. Hier wurde auch erklärt, woher der Name des Wanderwegs kommt: Die Löcher, die immer wieder die Felswand durchbrachen und den Hauptstollen mit Licht durchfluteten, werden einfach "Fenster" genannt. Ursprünglich wurden sie allerdings nicht wegen des Lichts in die Wände getrieben, sondern um die Gesteinsreste aus den Tunnels in die Schlucht hinunterzuwerfen.

Etwa auf der Hälfte der Strecke führte der Weg auf einmal über eine Hängebrücke zur anderen Seite der Schlucht. Von hier aus hatten wir gehofft, das alte unterirdische Pumpenhaus zu besichtigen. Leider war der Stollen aber mit einem eisernen Tor verschlossen, als wir vor Ort waren.

Also folgten wir stattdessen weiter dem Weg zurück nach Karangahake entlang der alten Gleise. Unterwegs kamen wir noch am Fundament der Talsiman Stamping Battery vorbei. Die Anlage gehörte seinerzeit zur Talisman-Mine und zerstampfe jahrelang rund um die Uhr die aus den Stollen geförderten Gesteinsbrocken.

Rail Tunnel Walk

Nachdem wir den Windows Walk Circuit abgeschlossen hatten und wieder am Parkplatz ankamen, liefen wir weiter entlang des Rail Tunnel Walks. Dieser führt durch den über eine Kilometer langen Karangahake Eisenbahntunnel, der mittlerweile seit vielen Jahren stillgelegt ist und nur noch von Fußgängern und Radfahrern genutzt wird. Die Wanderung selbst ist nur etwa 3.5km lang, aber immerhin 1086m davon führen durch den ehemaligen Tunnel. Das fühlte sich für uns beinahe endlos an, bis wir uns fast ein bisschen klaustrophobisch im düsteren Schummerlicht fühlten. Auch der Temperaturunterschied zum heißen Sommertag draußen trug seinen Teil dazu bei.

Während die Wanderung recht kurz und eigentlich nicht wirklich atemberaubend ist, so war doch die Wanderung durch den Tunnel irgendwie spannend. Der Rückweg zum Parkplatz führt dann auf der anderen Seite des Flusses entlang und gab uns ein bisschen Zeit uns im Schatten der Felsen und Bäume vom Temperaturschock zu erholen.

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